Chronik

Waldorfpädagogik – überall in der Welt und auch in Köln!

Foto © Charlotte Fischer / Bund der Freien Waldorfschulen e.V.   

1919 entstand im Umfeld der Waldorf Astoria Zigarettenfabrik die erste Schule, die auf der Menschenkunde Rudolf Steiners beruhte. Charakteristisch und zukunftsweisend an dieser Schulform ist damals wie heute, dass alle Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrer  sozialen Herkunft und der Bildungsschicht ihrer Eltern 12 Jahre gemeinsam zur Schule gehen.

Ostern 1921 eröffnete in Köln die weltweit zweite Schule dieser Art. Die Neuwacht-Schule entstand auf Initiative des Kunsthändler-Ehepaars Goyert. Sie nutzte zunächst Räume im Haus Neuwacht in der Drususgasse 9. Später zog die Schule in die Straße ‚Auf dem Hunnenrücken‘. 1925 musste die Schule aufgrund einer amtlichen Verfügung und wohl auch infolge interner Schwierigkeiten ihren Betrieb einstellen.

1960 gründete sich ein Kindergartenverein, der ab 1961 in den Räumen der Christengemeinschaft im Weyertal Kinder begleitete.

Am 27. April 1976 erfolgte die Gründung der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Waldorfpädagogik in Köln e.V. (ARGE). Die Gründerinnen und Gründer der ARGE verstanden sie als institutionelle Basis, von der aus verschiedene Einrichtungen der Waldorfpädagogik in Köln initiiert und gefördert werden sollten, inklusive Einrichtungen der Erwachsenenbildung.

Begonnen wurde mit einer nachmittäglichen ‚Lernhilfe’ für Kinder mit Legasthenie durch Waldorflehrkräfte.

Ab dem 23. Oktober 1978 nahm der Waldorfkindergarten Köln-Volksgarten seinen Betrieb im eigenen Neubau am Vorgebirgswall auf. Zunächst gab es 2 Gruppen für Kinder ab 4 Jahren, die bis 12 Uhr im Kindergarten blieben. Als Ergänzung bildeten sich freie Waldorfspielgruppen für 3-jährige Kinder.

1987 wurden die Räume umgebaut, so dass eine 3. Gruppe entstehen konnte, die erste Tagesgruppe für Kinder ab 3 Jahren. Dafür wurden Schlafmöglichkeiten eingerichtet und frisch gekochte, biologische Vollwertkost angeboten.

2009 wurde wieder umgebaut, um eine U3-Gruppe einrichten zu können. Eine weitere fand im nahegelegenen Tobiashaus eine Bleibe.

Am 25. August 1980 eröffnete die Freie Waldorfschule Köln mit den Klassen 1-4 in Köln Worringen in der instandgesetzten Dorfkirche.

Im Sommer 1982 zog die Schule in die ehemalige Hauptschule Köln-Esch um.

Außer dem spezifischen Waldorfschulabschluss nach 12 Schuljahren sind seit 1989, wo die ersten Schüler ihr Abitur ablegten, alle staatlichen Abschlüsse an den Kölner Waldorfschulen möglich.

Am 18. März 1997 zog die Schulgemeinschaft in einen Neubau nach Köln-Chorweiler.

2006 begann der Bau der Stadtteilwerkstatt Chorweiler, an der junge Menschen aus der Umgebung teilnehmen können. Der Bau enthält die erste gemeinnützige Kletterhalle Deutschlands,
den Canyon Chorweiler. In den Folgejahren entstanden in Chorweiler:

  • Eine offene Ganztagschule/ Nachmittagsangebote für die Klassen 1-4
  • Eine Brückenklasse für schulpflichtige Kinder vor dem 7. Lebensjahr
  • Ein Berufskolleg mit der Fachrichtung Soziales und Gesundheit

1983 startete eine neue Waldorfkindertagesstätte in Köln-Porz mit einer Gruppe als Außenstelle des Waldorfkindergartens Köln-Volksgarten.

Im Sommer 1997 zog sie in ein umgebautes Gebäude nach Köln-Brück. Das Betreuungsangebot wurde erweitert. Es umfasste nun eine Tagesgruppe mit 20 Kindern (3-6 Jahre) und eine integrative Tagesgruppe (5 behinderte, 10 nicht behinderte Kinder). Zusätzlich gab es auf dem Gelände auch Kindertagesbetreuung für U3-Kinder.1986 entstand der Verein Maßstab – Verein für soziale Zukunft e.V. Er sieht seine Aufgabe in sozialpädagogisch-sozialtherapeutischer Arbeit mit straffällig  gewordenen Menschen und in der Kriminalitätsprävention.

1986 gründet sich Die Elternschule Köln e.V. Sie bot Weiterbildung zu medizinisch-pädagogischen Themen rund um das kleine Kind an, später auch Spielgruppen und ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm. Initiatoren waren Eltern des Waldorfkindergartens Volksgarten, unterstützt durch eine erfahrene Waldorfpädagogin und den Kinderarzt des Tobiashauses Köln.

1993 entstand aus der Elternschule heraus das Seminar für Waldorfpädagogik Köln. Die Aufgabe des Seminars waren Fort- und Weiterbildungen von ErzieherInnen. Nach wechselnden Veranstaltungsorten konnten 4 Klassenräume der ehemaligen städtischen Hauptschule in der Loreleystraße 3-5 (Kölner Südstadt) angemietet werden.

1997 ging das Freie Bildungswerk Rheinland als eine Einrichtung der Allgemeinen Erwachsenenbildung aus der Elternschule Köln e.V. hervor. Alle waldorfpädagogischen sowie anthroposophischen Einrichtungen und Initiativen in Köln und im weiteren Umkreis waren eingeladen, sich an der inhaltlichen Ausgestaltung des Programms zu beteiligen. So bot sich die Chance, die zahlreichen bereits vorhandenen Aktivitäten dieser Szene zu bündeln, um ein Faktor in der öffentlichen Bildungslandschaft Kölns und des Rheinlands zu werden. 1999 erhielt das Bildungswerk die staatliche Anerkennung der Bezirksregierung Köln.

2000 wurde der Trägerverein des Bildungswerks aufgrund der veränderten und erweiterten Aufgabenbereiche umbenannt in Bildungsforum Köln e.V. Folgende Fachbereiche gehören derzeit zum Freien Bildungswerk Rheinland:

Im Juni 2010 erhielt das FBW-Rheinland erstmalig das LQW Qualitätszertifikat.
2016 verlegte das Freie Bildungswerk die meisten Veranstaltungen in die neu erbaute Michaeli Schule am Volksgarten, Vorgebirgswall 4-8.

Oktober 1993 eröffnete der Kindergarten Köln-Esch nach dem Umbau eines Gebäudes seinen Betrieb mit einer Gruppe. Im April 1996 wurde ein Anbau fertig, der eine zweite Gruppe aufnehmen konnte.

2000 eröffnete die die Michaeli Schule Köln , eine inklusive Waldorfschule in der Kölner Südstadt. Vorausgegangen waren intensive Arbeitsjahre der Initiative ‚Johanni 2000‘, die zuletzt in den Räumen des Seminars für Waldorfpädagogik in der Loreleystraße 3-5 getagt hatte und dort auch den Schulbetrieb mit wenigen Klassen startete. Die Schule wuchs zu einer Einrichtung mit 12 Waldorfschuljahren und einer Abiturklasse. Durch eine Kooperation mit der Freien Waldorfschule Erftstadt für die Oberstufe konnte eine größere Fächerauswahl für die Abiturientinnen und Abiturienten angeboten werden.

Ostern 2016 zog die Schule – nach 16 Jahren in städtischen Provisorien – in die neue moderne, barrierefreie Schule am Volksgarten, Vorgebirgswall 4-8.